- Das andere Süditalien: Verlassene Kinos, Hochzeits-Paläste und Hütten
- Urbexing und seine Faszination
- Der Urbex Codex
Der Mezzogiorno ist wahrlich ein Paradies für Urban Exploring, also für das Entdecken verlassener Häuser und Gebäude – kurz Urbex.
Auf unserer Reise durch Apulien und die Basilikata stolperten wir buchstäblich über zahlreiche Lost Places am Wegesrand.
Bei einigen stand der Eingang sperrangelweit offen, bei anderen schlichen wir ums Gebäude und hofften auf Einlass.

Eine Überraschung erlebten wir in der Nähe von Potenza, der Hauptstadt von Basilikata: In einem abgelegenen Waldstück entdeckten wir auf einer Lichtung einen Beton-Glas-Stahlbau. Seine Formsprache deutet auf ein Baujahr in den 1970er-Jahren hin.
Erst dachten wir an ein Industriegebäude. Dann sahen wir einen neumodischen Turm und schliesslich im Innern auch noch einen Altar – welche Blüten der Bau und Niedergang einer Kirche doch treiben kann.*
*Für Urbex-Newbies:
Ihr mögt hier meine sonst informativen Hinweise, Tipps und Anregungen vermissen. Doch das hat seinen Grund. Als ich die Koordinaten zu meinem Lieblings-Lost-Place, der katholischen Kirche, heraussuchte, stoppte mich Jürg: «Die kannst du nicht veröffentlichen!»
Alles Stürmen und Betteln nützte nichts, er blieb hart. Er erklärte mir, dass es beim Urbexing einen Ehrenkodex gäbe. Er besagt, dass man die Position nicht öffentlich macht, um die zauberhaften Orte möglichst lang vor Sprayern und anderen Vandalen zu schützen.
«Nimm nichts mit ausser deinen Bildern und lasse nichts da ausser deinen Fußspuren.»
Wenn du mehr über Urbex erfahren möchtest: Hier ist ein spannender Artikel von den Freiburger Nachrichten über die Faszination des Entdeckens, was sich dabei gehört und was man besser sein lässt.